Über ein Jahr und drei Schübe später…
Ja jetzt ist es schon über ein Jahr her wo mir mein Neurologe sagte, ich hätte Multiple Sklerose.
Über ein Jahr mit drei Schüben…
Ein besonderes Jahr, wo ich viel über das Leben, die Menschen und meiner Krankheit lernen durfte.
Mir war immer bewusst, dass das Leben nicht unendlich ist. Das Leben ist Irgendwann vorbei.
In meinem Falle muss ich aber etwas genauer hinschauen.
Jetzt kommt es aber darauf an, in wie weit ich mich damit auseinandergesetzt habe.
Ich rede jetzt nicht davon ob ich beerdigt werden, oder in einer Urne auf dem Kaminsims stehen möchte.
Nein, hier geht es mehr um den Faktor Zeit.
Denn diese läuft jetzt ein bisschen anders. Anders in dem Sinne wie ich damit umgehe.
Nutze ich diese Zeit sinnvoll mit den Dingen, die in meinem Leben wichtig geworden sind, oder renne ich weiterhin ein veraltetes Ideal hinterher.
Am Anfang meiner Diagnose sind mir 1000 Dinge durch den Kopf gegangen. Wie wahrscheinlich jedem der diese „schreckliche“ Diagnose bekommt.
Jetzt nach einem Jahr bin ich schlauer geworden.
Der Verlauf dieser Multiplen Sklerose ist bei jedem Menschen unterschiedlich. Im Prinzip geht es hier ums Prinzip „Alles kann, nichts muss!“ Je nachdem wie Du mit deiner MS umgehst.
Dazu, so musst Du wissen, ist die Krankheit soweit bekannt, dass dir vielleicht vor 20 Jahren gesagt worden ist, dass du spätestens in 10 Jahren im Rollstuhl sitzt. Heute ist es zum Glück soweit,
dass es 20 Jahre dauern kann, dass du vielleicht schlechter gehen kannst.
All dieses sind jetzt Mutmaßungen von mir, da wir nicht in die Zukunft sehen können.
Was mir aufgefallen ist, dass sich meine Mitmenschen ganz klischeehaft verhalten.
Dieses nehme ich denen nicht krumm, da es eine ganz normale Verhaltensweise ist.
Sie sind verunsichert und möchten dich einfach nicht verletzen. Und weil sie unsicher sind wie sie mit der Situation umgehen sollen, kommt halt manchmal nichts Sinnvolles dabei raus.
Ich denke auch hier versteht ihr mich…
Ja jetzt nach über einem Jahr, lerne ich noch sehr viel dazu.
Zum Beispiel, dass mir mein Neurologe auch nur Cortison geben kann, um die „Entzündung“ entgegen zu wirken.
Nur weil gerade meine Füße kribbeln und sich taub anfühlen, ist es kein Thema deswegen zum Arzt zu rennen. Da müssen schon andere Dinge auftauchen.
Ich lese hier etwas und höre dort Kleinigkeiten.
Ich bin mir aber trotz alle dem selbst treu geblieben.
Weil meine Krankheit, die wir zwar alle haben, habe nun mal doch nur ich.
Und ganz ehrlich… Ich kenne diese jetzt. Ich weiß mit ihr umzugehen. Natürlich weiß ich noch nicht alles, aber wir haben uns kennen gelernt.
Es klingt jetzt etwas makaber – aber es ist quasi wie eine schlechte ehe…
Es gibt natürlich Momente, wo ich echt die schei** satthabe.
Aufgeben kommt bei mir nicht in Frage... Und das soltest Du auch nicht!
Der Anfang ist schwer, aber es "normalisiert" sich dann irgendwie alles von selbst...
Geht es Dir ähnlich?
Wie gehst Du mit allem um?
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