Soll ich es meinem Arbeitgeber sagen?
Ich habe lange überlegt, ob ich es meinem Arbeitgeber sage oder nicht.
Auf der einen Seite wollte ich nicht, dass ich da jetzt benachteiligt werde oder dergleichen. Anderseits war natürlich die Angst dabei, meinen Arbeitsplatz zu
verlieren.
Arbeitsrechtlich kannte ich mich da jetzt auch nicht so aus und diese Internet Google aussagen… „Nein musst Du nicht aber“ fand ich nicht hilfreich.
Ich habe in dem Fall auf mein Bauchgefühl gehört.
Im Grunde genommen musst Du das selber wissen.
Man ist dem Arbeitgeber nicht verpflichtet, es Ihm zu sagen, dass Du MS hast.
Ich wollte mir gegenüber einfach nur korrekt sein. Nicht lügen müssen. Mir Ausreden ausdenken oder ähnliches… Nein das wollte ich nicht.
Ich fand es mir und meinem Chef gegenüber einfach nur Fair.
Wie sollte ich meinem Arbeitgeber sonst in die Augen schauen können.
Immer dieses Gefühl haben, ich betrüge ihn. Nein, das wollte ich nicht.
Es ist jetzt ein bisschen hoch gegriffen von betrügen zu sprechen.
Und was ist mit stress???
Genau das möchte ich jetzt nicht vergessen zu erwähnen.
Mir sind so viele Steine vom Herzen gefallen, als ich es meinem Chef erzählt habe.
Danach war ich nicht mehr so angespannt. Was ich damit sagen möchte…
Ich habe mir keinen eigenen Stress mehr aufgebaut. Alles viel lockerer gesehen.
Meinem Freund Multiple Sklerose ist aber keine Ausrede geworden.
Gerade in der Gastronomie in der ich arbeite, kann ich meine Probleme nicht zu denen von meinem Arbeitgeber machen. Es muss funktionieren.
Vielleicht meine ich damit nur… Ich mach mir keinen Stress mehr.
Wenn es so läuft, dann läuft es halt so. Ändern kann ich es in dem Augenblick sowieso nicht mehr. Und warum muss ich mich da jetzt quälen?
Ich habe meinem Chef gesagt…
Ich habe Dir 8 Jahre geholfen ( Mit meiner Arbeitskraft ) und jetzt möchte ich einfach ein wenig Hilfe von Dir zurückhaben.
Es ändert sich sowie so alles mit der Krankheit. Sag ich es nicht, betrüge ich mich doch nur selber. Ich verleugne mich selbst.
Es ist ein großer Prozess sich selber einzugestehen, „ich kann und möchte meinen Beruf den ich gelernt habe, nicht mehr ausüben“.
Vielleicht bin ich da zu männlich veranlagt, weil Praktisch gedacht.
Stress = Macht MS schlimmer
Und da ich ja noch lange für meine Kinder da sein möchte, ist es jetzt halt der Weg den ich gehen werde.
Außerdem ist es mit 35 noch nicht zu spät was anderes zu erlernen. OK es ist NIE zu spät. Na ihr wisst schon was ich meine.
Es ist mein Weg den ich gehe.
Nicht der von meinem Chef.
Ich bin wichtig. Mein Chef kommt auch ohne mich zurecht.
Kommt halt der nächste.
Wie schaut das bei Euch aus?
Hattet Ihr ähnliche Situationen?
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